Ein heißes Thema hier war in den letzten Wochen die Schlechtwetterverordnung, die an Schlechtwetteragen in Kraft treten kann (aber nicht muss). Dann dürfen ausländische Autos nicht mehr ins Zentrum fahren (eine Regelung, die ich übrigens für EU widrig halte, aber das ist eine andere Sache).
Das Zentrum hier ist mehr als verwinkelt und nach dazu stehen auch noch zwei Berge mitten in der Altstadt in der Gegend herum. Für Autos ist das alles nicht gemacht worden. Der tägliche Stau ist quasi vorprogrammiert (diesen Sommer hat es einmal so einen Stauknoten gegeben, dass die Polizei ausrücken musste, um den "Knoten" aufzulösen), aber ganz viele glauben noch immer mit dem Auto ins Zentrum fahren zu müssen.
Ich plädiere ja eigentlich für eine autofreie Altstadt. Freie Fahrt für Busse, Radfahrende, Taxis - und meinetwegen auch Altstadtbewohner und Geschäftsleute. Wenn es dann noch ein vernünftiges Bussystem gäbe, könnte die Mobilität hier auch einmal funktionieren. Komisch nur, dass nicht einmal die Grünen klare Konzepte für den städtischen Verkehr haben. Zumindestens konnte ich auf der Homepage nicht allzuviel dazu finden.
Zu Früh gefreut - da wir die Zusage des zweitens Podiumsmitgliedes für die Pressekonferenz erst heute am späten Nachmittag bekommen haben, erschien es uns doch zu verwegen, morgen eine PK für Donnerstag einzuberufen. Nun haben wir das Ganze also um eine Woche verschoben.
Da die PK aber in Wien und nicht hier in der Provinz stattfindet, schließt sich gleich eine Kettenreaktion an. Eigentlich wollte ich ja dann dieses Wochenende in Wien verbringen. Soll ich das jetzt immer noch tun? Weil nächsten Donnerstag bin ich dann wieder in Wien. Eigentlich wollten mich aber meine Eltern am nächsten Freitag anlässlich meines Geburtstages dann hier in der Provinz besuchen, und mit meinen hiesigen Verwandten habe ich für das folgende Wochenende auch schon was ausgemacht, und eine Freundin wollte mich dann auch besuchen...
Es ist gerade alles recht kompliziert! Dafür gehe ich jetzt zum Yoga und komme hoffentlich mit einem viel ruhigeren Kopf zurück.
Eine Kirche ganz für mich alleine - die Stiftskirche vom Frauenstift am Nonnberg gehört heute Vormittag mir alleine - kein Mensch da. Ich weiß gar nicht, ob ich das vorher schon einmal erlebt habe -sehr fein.
Danach über Leopoldskron noch am Almkanal zurückspaziert.
Da habe ich mich in den letzten Tagen in einigen interessanten Blogs umgeschaut rund um das Thema Selbstorganisation, Produktivität und ähnliches. Zum Beispiel, das Zen Habits Blog, mit täglich wechselnden Schwerpunkten, wie Produktivität, Glück, Gesundheit. Oder Pimp your Work mit einer Mischung aus Computerfragen und Selbstorganisation. Oder der Chief Happiness Officer, der es sogar schafft aus dem Abarbeiten von 200 unbeantworteten Mails eine spannende Herausforderung zu machen.
Da surft man so durch die Gegend, bildet sich weiter, wie man sich selbst organisiert, surft durch völlig unbekanntes Bloggelände, und kann sich dabei wunderbar von dem ablenken lassen, was eigentlich getan werden sollte. Der Höhepunkt ist natürlich während des Aufschiebens einen Artikel über das Aufschieben zu lesen....
Heute hat es jedenfalls nichts genutzt: Ich habe den ganzen Tag nichts getan, weder vernünftig aus der Wohnung gekommen, noch in der Wohnung was gemacht, noch mich halbwegs bewegt oder einen der Beiträge zu schreiben, die in Gedanken schon länger in mir schlummern. Für morgen habe ich mir jetzt fest vorgenommen, zumindest ein bisschen spazierenzugehen - drückt mir die Daumen, dass ich es schaffe die Wohnung zu verlassen.....
Es ist kaum zu glauben: nach drei Monaten des Wartens haben wir heute für kommende Woche einen Pressekonferenztermin fixiert. Zuerst konnte unser Präsident nicht, dann wollte die Ministerin bei der PK anwesend sein, dann konnte sie wieder nicht, dann wollte sie einen Vertreter schicken, der wollte wieder nicht und so weiter und so fort. Jetzt findedet die PK ohne das Ministerium statt - macht das ganze wahrscheinlich einfacher, aber beeilen müssen wir uns doch.
Dann haben wir auch noch ein Pressebüro, das sich einfach nicht an die Deadlines hält, die sie uns selbst nennen? Ist es Unprofessionalität, schlimme Überforderung (was ich selber nur allzu gut kenne) oder nehmen Sie mich einfach nicht ernst. Jetzt habe ich angefangen die Mails an das Pressebüro in cc an meinen Chef zu schicken und auf einmal geht es - auch mühsam....
Ein ruhiges Leben ist derzeit das Meinige. Ich sitze brav 40-45 Stunden in der Woche im Büro und komme mit meinen Aufgaben auch recht gut klar (na gut immer wieder gibt es Sachen, die ich lange vor mir herschiebe, aber wer hat das nicht). Ich esse zum ersten Mal super regelmäßig und habe auch noch die Ernährung umgestellt (viel mehr Gemüse und Obst, fast keine Schokolade mehr - naja eben hatte ich gerade einen honiganfall, aber es läuft). Ich gehe jeden Tag eine gute halbe Stunde zu Fuß nach Hause und mache einmal in der Woche Yoga. Nur rauchen tue ich weiterhin wie eh und jeh ;-)
Es gibt Tage, da wünsche ich mir, ich könnte die Kamera so schnell zücken, wie Lucky Luke seinen Revolver. Leider ist mir dies nicht vergönnt, und so wird die Dame, die ich heute sehen durfte, leider nicht von mir verewigt.
Man stelle sich vor: Eine junge Frau auf dem Fahrrad, mit Hotpants, aber richtig hot, dazu eine Strumpfhose mit großem Muster in schwarz und rot, garniert durch Schuhe, deren Stöckelhöhe, mich schon beim Hinsehen schwindlig macht. Die Dame hat einen aufgespannten Regenschirm in einer Hand, während sie mit der anderen Hand sehr gemächlich ihr Fahrrad durch die Straßen lenkt, während alle Passanten und Passantinnen ihr mit mehr oder weniger offenen Mund hinterher schauen. Ein Bild für Götter!
Jetzt habe ich mich doch tatsächlich bei einer nicht billigen Online Partnervermittlung angemeldet. Zuerst füllst Du nur das Profil aus, alles kostet noch nichts und dann trudeln auf einmal die ersten Nachrichten ein, und da du die unbedingt lesen willst, zahlst du dann einen durchaus stolzen Betrag. Nächste Woche habe ich dann mein erstes Date, wobei ich schon wieder skeptisch werde, da zwei Typen, sich von mir verabschiedet haben, nachdem sie mein Foto gesehen haben - ich mein, nicht, dass mir ein Mann nicht auch optisch gefallen muss, aber ich glaube kaum, dass ich das aufgrund eines vagen Fotos wirklich beurteilen kann. Männer!
Da wundere ich mich seit Tagen, warum mein Rucksack so schwer ist, um heute festzustellen, dass ich die ganze Zeit eine Flasche Wein mit mir herumtrage, die ich irgendwann gekauft habe, und nicht ausgepackt habe....
Das Highlight meines Wochenendes war gestern eindeutig der Film "Knowledge is the beginning" über das West Eastern Divan Orchestra. In diesem wirklich sehr berührenden Film, wird die Geschichte eines Orchesters aufgezeigt, das junge israelische und arabische Musiker jedes Jahr im Sommer zusammenbringt, und damit auch Brücken für Verständnis braucht. Barenboim (Dirigent und einer der Gründer) sagt immer wieder, dass dieses Orchester nicht den Frieden bringen wird, aber dass gegenseitiges Verständnis und Akzeptanz (nicht Toleranz, das reicht ihm nicht), und das Abbauen des Hasses wichtige Schritte sind.
Ganz begeistert war dann das Kinopublikum, wie Daniel Barenboim persönlich aufgetaucht ist (direkt vom Schlussapplaus des Eugen Onegin) mit einigen Musikern und der Witwe des verstorbenen Mitgründers Edward Said noch ein bisschen aus der Schule plauderte.
Den zweiten Teil des Abends (besser gesagt der Nacht, wir sind ja erst gegen Mitternacht aus dem Kino gekommen) hätte ich mir jedoch lieber schenken sollen. Die Bar war zwar nett mit ganz alter Musik aus den 60ern, meine Unfähigkeit rechtzeitig nach Hause zu gehen, hat sich jedoch heute bitter bezahlt gemacht.
Merke: wenn schon zuviel Alkohol, dann vorher genug Essen und nicht drei Stunden in einem Kino sitzen!
Da gibt es diejenigen, die die Nacht vor der Abreise kein Auge zu tun, vielleicht noch etwas Wäsche waschen müssen zum mitnehmen, zehntausend Dinge zu erledigen haben - wie z.B. noch Filme auf Video anzuschauen, weil man wieder leere Kasetten braucht, um die ganzen Sendungen aufzunehmen, die man während der Abwesenheit verpasst, um dann zu vergessen, dass man bei einem Österreiurlaub auch mit Schlechtwetter rechnen sollte, und nicht nur Badesachen im Gepäck - eine gute Sache wäre.
Dann gibt es diejenigen, die schon Wochen vor der Abreise lange Listen machen, alles tausend Mal durchdenken, und einen halben Hausrat mit auf den Urlaub nehmen.
Und dann gibt es noch mich, die ich ca eine Stunde vor Abfahrt auf die Idee komme vielleicht auch noch zu packen. Eigentlich bin ich meistens recht gut damit durchgekommen. Ausser vielleicht einmal wo ich einfach keine Unterhosen mithatte oder - noch besser - wie ich bei der Umsiedlung von einem Urlaubsort zum anderen, die ganze frischgewaschene Wäsche auf der Leine hab hängen lassen.
Aber eigentlich ist das wichtigste sich selbst, das Geld, das Ticket und den Pass mitzunehmen. Alles andere wird sich schon finden.
Heute nacht ist meine Wohnung der Treffpunkt meiner Schwester, die aus Wien gekommen ist und ihres Freundes, Ex Freundes, Vielleicht Freund, Begleiters, der aus Deutschland angereist kommt. Morgen fahren sie dann zu zweit nach Italien, um eine Woche später wieder bei mir einzufallen, um dann wieder getrennte Wege (oder auch nicht) zu gehen.
Das haben wir zum Anlass genommen, das Gästezimmer, welches bis jetzt eine einzige Müllhalde war, zumindest soweit umzubauen, dass hier jemand schlafen kann (wirklich kuschelig ist es ja nicht, weil es sich um ein Zimmer ohne Fenster handelt, aber deshalb heißt es laut Mietvertrag nicht Zimmer sondern Abstellraum, und deshalb kann ich mir eine Wohnung in der Größe auch leisten).
Ach übrigens: bei den hiesigen Festspielnächten wird aufgrund der Absage Netrebkos auch gleich das Gratis Open Air Programm geändert - eigenartige Sache, da gibt es eh nie einen freien Platz, und das Konzert war angeblich viermal überbucht - die machen das anscheinend ähnlich wie bei den Flügen, war mir auch neu.....
Beide Gästetypen sind ja sehr leicht zu erkennen. Bei den Sehenswürdigkeiten (z.B. der Sommerrodelbahn vor unserer Haustür) treffen sie dann aufeinander. Irgendwie ein schönes Bild, so friedlich nebeneinander ihren Urlaub genießend.
Eines Abends, wir sitzen gerade gemütlich mit einigen anderen Gästen am Abend vor dem Haus, mit gut gefüllten Bäuchen, da der Vermieter seinen Grill angeworfen hat, und jeder Gast sich sein Fleich braten lassen konnte (eine hübsche Idee übrigens) - am diesem Abend kommt also das Gespräch auf die ungewohnten Gäste aus dem Nahen Osten.
Der Tenor: Ist ja nichts dagegen einzuwenden, aber wie die mit ihrem Geld um sich werfen, das ist nicht mehr fein - das sei herablassend und wirke oft mehr als gönnerhaft. Alle nicken einhellig mit ihren Köpfen (soweit ich das in der Dunkelheit noch erkennen kann). Ich kann mich nicht zurückhalten und werfe ein, dass sie jetzt wüssten, wie sich die Leute in Südostasien fühlen, wenn wir daherkommen und Geld ausgeben, weil ja alles so billig ist. Wenn ich auch (verhalten aber doch) Zustimmung bekommen, habe ich doch ein bisschen Betretenheit am Tisch ausgelöst - stört mich aber nicht
Nach einem köstlichen Frühstück geht es mit dem Taxi zur Asitzbahn. Die gehört zum Schigebiet Saalbach und hat sich in den letzten Jahren auch im Sommer ziemlich aufgerüstet. Nicht nur, dass es einen Mountainbikeparcours gibt, der alle Stückerln spielt, es gibt auch einen "Park der Sinne", viele Veranstaltungen, und wie ich mich in der ersten halben Stunde der Wanderung überzeugen konnte, auch einen Schneekanonensee mit Kneippbereich
und Spielplätze auf den Gipfeln (wohl um die Kinderchen zum Weiterwandern zu motivieren).
Der Berg wird auch im Sommer zum Erlebnis gemacht. Ein Trend der letzten Jahre, und seitdem fahren die Bergbahnen auch im Sommer häufiger.
Danach verlasse ich den nun erlebnisorientierten Berg und gehe den Saalachtaler Höhenweg. Leicht zu gehen, immer ein bisschen abwärts und immer am Grat entlang, geht es dahin. Das macht viel Spass und irgendwie werde ich immer schneller. Bis auf eine kurze Pause in der Mitte geht es knapp vier Stunden bei Sonnenschein so dahin.
Als ich dann beim Gasthof Biberg ankomme bin ich doch froh, und freue mich über ein Glas frische Milch und einen frischen Heidelbeerkuchen. Die Aussicht ist auch nicht ohne.
Die letzten Kehren runter gehen dann ganz beschwingt, und das Highlight zum Abschluss ist dann die Sommerodelbahn, wo die letzten 300 Höhenmeter sehr schnell und vergnüglich überbrückt werden.
Gleich nach meiner Rückkehr in die Unterkunft tausche ich die Wandersachen mit den Badesachen und springe in den See ( da hats richtig zisch gemacht ;-). Ein halbes Stündchen kann ich noch gemütlich lesen bevor sich die Gewitterwand mit eindringlichem Brummen nähert. Das war alles echte Maßarbeit.
Während es immer kälter wird, verkriech ich mich ins Zimmer und verlasse dieses dann später nur um schnell Essen zu gehen und mir ein Bierchen schmecken zu lassen
Direkt neben dem Bauernhof, wo wir gewohnt haben, dieser exklusive Teich mit schönen Bergblicken, genug Liegestühlen und einem schönen frischen Wasser. Schön zum Plantschen und zum Lesen.....