Alltag
Ansonsten habe ich mich in den letzten Wochen mit dem Gedanken beschäftigt einen Hund zuzulegen. Einerseits reizt es mich sehr, ins Büro könnte ich ihn auch mitnehmen und mein Kollege würde sich richtiggehend freuen Hundesitter zu spielen.
Doch dann kam wieder das Zweifeln. Ich bin doch viel unterwegs, und nicht überall kann ich einen Hund mitnehmen. Die "brauchbare" Hundeschule und die Hundepension sind außerhalb, was es ohne Auto fast nicht möglich macht hinzukommen. Und in vielen Berghütten sind Hunde auch nicht erwünscht und so weiter und so fort. Je länger ich drüber nachdenke, desto wankelmütiger werde ich.
Es ist wohl, wie ich es mit meinem Kollegen letzte Woche beim Feierabendbierchen besprochen habe, wie mit Kindern. Wenn man zu lange drüber nachdenkt, ob man welche haben will und das für und wider ewig abwägt, dann wird es wohl nichts. Besser ist, es passiert einfach...
Was mit Kindern halt doch einfacher geht, als sich einen Hund zuzulegen...
silmanja - 16. Sep, 22:13
Da war ich gestern Abend der festen Überzeugung, ich würde es endlich einmal schaffen vor Mitternacht zu Bett zu gehen. Ich war mit meinem Besuch aus Wien nett essen, danach noch ein kleines Gläschen fruchtigsten türkischen Fruchtlikör, und schon waren wir bettreif.
Da sehe ich im Gästezimmer, dass die schönen geerbten Rosshaarmatratzen (die ich eigentlich nicht brauche, aber nicht übers Herz gebracht habe wegzuschmeißen) völlig vermottet sind. So viele Motten auf einmal habe ich noch nie gesehen. Die haben da in den Matratzen offenbar völliges High Life gehabt. Danach sofort alle Motten wegsaugen wie die Blöde, den Staubsaugersack gleich entsorgen und die Matratze auf dem Gang stellen. Da war ich auf einmal wieder sehr munter.
Ich habe gar nicht gewusst, dass solche Matratzen auch anfällig dafür sind. Vielleicht handelt es sich ja um die gemeine Rosshaarmotte? Nächste Woche wird das Zeug dann abgeholt - und dann ist der Spuk hoffentlich vorbei.
silmanja - 12. Sep, 23:47
Österreich ist ja ein kleines Land - und so glaube ich, dass jedeR zumindestens eine Person kennt, die eine Person kennt, die bei der Millionenshow mitgespielt hat.
Letzte Woche hingegen durfte ich die Aufregung meiner Mutter miterleben, weil sie als Joker bei der Millionenshow eingeteilt war. Keine einzige Bewegung wollte sie mehr ohne das Telefon machen, während wir absurde Taktiken überlegten, wie wir ihr helfen könnten die Frage zu beantworten.
Dazu gesellte sich eine schwer besoffene Freundin meiner Mutter. Das war hingegen weniger lustig. Lallend, überlaut redend, unversöhnlich und äusserst kategorisch hat sie uns doch den Abend vermiest. Meine Mutter meinte am nächsten Tag, ihr Fehler sei es wohl gewesen, der dritten Flasche Wein zuzustimmen - da hat sie nicht unrecht.
Gewonnen hat die Kandidatin übrigens einen schönen Schippel Geld - allerdings hat sie Hilfe von jemand anderem in Anspruch genommen. Unsere Aufregung war also für die Würscht. Und dann stelle ich mir vor, wie am gleichen Abend 29 andere Personen als Joker doch ein wenig zitternd zuhause sitzen...
"Schon wieder" meinte meine liebste Freundin (und ich konnte ihr Kopfschütteln durch das Telefon spüren) nachdem ich ihr von meinem gestrigen feucht-fröhlichen Abend erzählt habe, der zwar sehr nett war, aber doch Auswirkungen auf mein heutiges Befinden hatte.
Ich halte hiermit fest: das letzte Mal habe ich
vor über drei Wochen einen über den Durst getrunken. Und ich habe mich gebessert - kein Bier, sondern nur Spritzer und vor allem habe ich am Abend auch noch etwas gegessen.
Überraschend produktiv war auch der heutige Tag, auch wenn ich mich jetzt doch sehr geschafft fühle und bald ins Bett gehen werde. Die nächsten Tage bieten nämlich volles Programm. Morgen geht es nach Wien, ein Abendessen mit dem Präsidenten, am Donnerstag eine Pressekonferenz (bei der ich moderieren darf - huch - und auch für Nachfragen zuständig bin, obwohl ich mich inhaltlich doch nicht auskenne....) ach, ja und da gibt es ja dann auch noch meinen Geburtstag, bevor ich dann irgendwann im Laufe des Wochenendes wieder zurückfahre, da meine Eltern mich am Sonntag auch noch besuchen werden....
Heute habe ich wieder einmal selber eine Vorführung gegeben.
Zwei Handys zu haben, ist ohnehin schon ekelhaft, in einem öffentlichen Bus sind sie eigentlich noch übler. Diese irgendwo in der Tasche versteckt zu haben, löst während des Klingelns, panisches Wühlen in der Tasche aus, während umstehende mich seltsam anschauen, und mir die Sachen nachreichen, welche beim Wühlen friedlich aus der Tasche kullern.
Am Handy dann noch die Freisprechanlage montiert zu haben, verlangsamt das Abheben auch. Deshalb einfach auf den grünen Knopf drücken und während ich das Kabel entwirre einfach laut sagen: "Warte ein bisschen - ich bin gleich dran". Sie hat gewartet, und ich konnte mir mit einer Freundin für heute abend einen Termin ausmachen- langsam haben mich die anderen Fahrgäste auch nicht mehr angeschaut. Genau in dem Moment wo ich auflege, läutet das andere Handy. Gedanklich versinke ich in den Boden, während ich freundlich und professionell mit einem Dienstleister verhandle.
Zum Glück steige ich bald aus - mit ein paar bohrenden Blicken im Rücken. Lieber sitze ich eigentlich selbst ruhig im Bus und schaue anderen bei ihren Handyspielereien zu.
Ein ruhiges Leben ist derzeit das Meinige. Ich sitze brav 40-45 Stunden in der Woche im Büro und komme mit meinen Aufgaben auch recht gut klar (na gut immer wieder gibt es Sachen, die ich lange vor mir herschiebe, aber wer hat das nicht). Ich esse zum ersten Mal super regelmäßig und habe auch noch die Ernährung umgestellt (viel mehr Gemüse und Obst, fast keine Schokolade mehr - naja eben hatte ich gerade einen honiganfall, aber es läuft). Ich gehe jeden Tag eine gute halbe Stunde zu Fuß nach Hause und mache einmal in der Woche Yoga. Nur rauchen tue ich weiterhin wie eh und jeh ;-)
silmanja - 23. Aug, 22:56
Da wundere ich mich seit Tagen, warum mein Rucksack so schwer ist, um heute festzustellen, dass ich die ganze Zeit eine Flasche Wein mit mir herumtrage, die ich irgendwann gekauft habe, und nicht ausgepackt habe....
silmanja - 15. Aug, 00:02
Da gibt es diejenigen, die die Nacht vor der Abreise kein Auge zu tun, vielleicht noch etwas Wäsche waschen müssen zum mitnehmen, zehntausend Dinge zu erledigen haben - wie z.B. noch Filme auf Video anzuschauen, weil man wieder leere Kasetten braucht, um die ganzen Sendungen aufzunehmen, die man während der Abwesenheit verpasst, um dann zu vergessen, dass man bei einem Österreiurlaub auch mit Schlechtwetter rechnen sollte, und nicht nur Badesachen im Gepäck - eine gute Sache wäre.
Dann gibt es diejenigen, die schon Wochen vor der Abreise lange Listen machen, alles tausend Mal durchdenken, und einen halben Hausrat mit auf den Urlaub nehmen.
Und dann gibt es noch mich, die ich ca eine Stunde vor Abfahrt auf die Idee komme vielleicht auch noch zu packen. Eigentlich bin ich meistens recht gut damit durchgekommen. Ausser vielleicht einmal wo ich einfach keine Unterhosen mithatte oder - noch besser - wie ich bei der Umsiedlung von einem Urlaubsort zum anderen, die ganze frischgewaschene Wäsche auf der Leine hab hängen lassen.
Aber eigentlich ist das wichtigste sich selbst, das Geld, das Ticket und den Pass mitzunehmen. Alles andere wird sich schon finden.
Heute nacht ist meine Wohnung der Treffpunkt meiner Schwester, die aus Wien gekommen ist und ihres Freundes, Ex Freundes, Vielleicht Freund, Begleiters, der aus Deutschland angereist kommt. Morgen fahren sie dann zu zweit nach Italien, um eine Woche später wieder bei mir einzufallen, um dann wieder getrennte Wege (oder auch nicht) zu gehen.
Das haben wir zum Anlass genommen, das Gästezimmer, welches bis jetzt eine einzige Müllhalde war, zumindest soweit umzubauen, dass hier jemand schlafen kann (wirklich kuschelig ist es ja nicht, weil es sich um ein Zimmer ohne Fenster handelt, aber deshalb heißt es laut Mietvertrag nicht Zimmer sondern Abstellraum, und deshalb kann ich mir eine Wohnung in der Größe auch leisten).
Ach übrigens: bei den hiesigen Festspielnächten wird aufgrund der Absage Netrebkos auch gleich das Gratis Open Air Programm geändert - eigenartige Sache, da gibt es eh nie einen freien Platz, und das Konzert war angeblich viermal überbucht - die machen das anscheinend ähnlich wie bei den Flügen, war mir auch neu.....
Das Niveau und die Dichte der Straßenküntler steigt. In der Trafik schildert eine Dame in blühenden Ausschweifungen pyrotechnische Bühnenangelegenheiten. - es ist Festspielzeit.
Während alles in die Stadt strömt, verabschiede ich mich für die nächste Woche. Ich mache Urlaub am Bauernhof - ganz in der Nähe, und doch eine Woche weg.
Bis bald!
silmanja - 27. Jul, 22:45